
Dr. Florian Leitinger, LL.M.
Kolumne: Betrügern ins Netz gegangen
In seiner Kolumne berichtet Rechtsanwalt Dr. Florian Leitinger über typische Betrugsfälle, deren Muster er aus der Praxis kennt – und warum rasches, konsequentes Handeln entscheidend ist.
Betrüger wird es immer geben. Und auch Opfer. Nicht selten erfahre ich als Rechtsanwalt von Betrugsfällen, bei denen Mandanten um ihr Geld gebracht wurden. Meist gibt es schon mehrere Opfer. Ich erinnere mich an Mandanten, die einem Autoverkäufer Geld gegeben hatten, das nie beim Autohaus ankam. Oder an einen Trickbetrüger, der eine „Spur der Verwüstung“ durch Österreich zog.
Einmal habe ich bei einer Strafverhandlung eine Reihe von Opfern gesehen, die diesem Herrn vertraut und ihm Geld geliehen hatten. Einige waren vom großen SUV beeindruckt, andere sagten, sie hätten Mitleid gehabt. Der Schaden ist schnell angerichtet und was danach beginnt, sollte aus meiner Erfahrung abgekürzt werden. Zu oft versuchen Opfer nach Ablauf der Rückzahlungsfristen, das Geld mit Anrufen, E-Mails oder Chatnachrichten zurückzufordern. Dabei bekommen sie alle möglichen und unmöglichen Ausreden zu hören. Das verursacht nicht nur Kopfschmerzen, sondern kostet wertvolle Zeit, die für die professionelle Forderungsbetreibung genutzt werden sollte.
Je früher man Betrugstätern klarmacht, dass es eine Deadline gibt und danach konsequent die weiteren Schritte zur gerichtlichen Betreibung oder behördlichen Aufklärung gesetzt werden, desto eher verlässt man die von Betrugstätern künstlich geschaffene Realität.
Ihr Rechtsanwalt Dr. Florian Leitinger
Tel.: 03172/41619
www.ra-leitinger.at
Quelle: https://www.meinbezirk.at/weiz/c-lokales/betruegern-ins-netz-gegangen_a7772415
